Der Atomausstieg und die Endlagersuche - Johannes Hunger, Kandidat für bayerischen Landtagswahlen, fordert eine konstruktive Zusammenarbeit statt populistische Debatte

Am 15. April steigt Deutschland offiziell aus der Atomkraft aus. Kommenden Samstag werden also die letzten Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 vom Netz genommen.

Zum Beginn der Nutzung galten Kernkraftwerke als sichere und umweltfreundliche Art der Stromerzeugung und wurden von der Zivilgesellschaft weitgehend akzeptiert. Ab Mitte der 1970er Jahre gewann die Anti-Atomkraft-Bewegung immer mehr an Bedeutung. Sie wiesen frühzeitig auf Risiken und möglichen Folgen von Nuklearunfällen hin, was die nuklearen Katastrophen von Tschernobyl (1986) oder Fukushima (2011) fatalerweise bestätigten. Bei den Unfällen wurden hunderte Menschen direkt getötet und es traten radioaktive Stoffe aus, die weite Landflächen kontaminierten und die Umwelt und viele Menschen in unterschiedlichen Ausmaße verstrahlten, was zu mehreren tausenden Todesfällen führte. In Deutschland wurde bereits 10 Jahre vor der Nuklearkatastrophe Fukushimas der schrittweise Ausstieg beschlossen, die konkrete Abstimmung im Bundestag sowie die Entscheidung zur Laufzeit wurde jedoch durch den Unfall ausgelöst. 

Heute wird der Ausstieg als ein wichtiger Teilaspekt der Energiewende angesehen. Doch mit dem Ausstieg ist das Kapitel noch nicht abgeschlossen, denn eine Frage bleibt bisher unbeantwortet: Wohin mit den radioaktiven Abfällen, die über Jahrtausende sicher endgelagert werden müssen? Dafür liegt bis jetzt kein vollständiges Konzept vor. 

Für einen unserer bayerischen Landtagskandidaten, Johannes Hunger (Bündnis 90/Grüne), ist ein zügiger Prozess zur Findung eines sicheren Endlagers eine Frage der Generationengerechtigkeit
“Wenige Generationen haben vom Atomstrom profitiert. Mehrere zehntausende Generationen werden mit dem Müll leben müssen. Deswegen ist es eine Frage der Generationengerechtigkeit, den Atommüll verantwortungsvoll und nach den besten wissenschaftlichen Standards endzulagern.” Außerdem nimmt Hunger die bayerische Landesregierung in die Pflicht, sich konstruktiv an der Endlagersuche zu beteiligen: “Im Koalitionsvertrag der aktuellen bayerischen Landesregierung steht: ‘Wir denken beim Schutz unserer Heimat über Generationen hinaus. Wir sind überzeugt, dass Bayern kein geeigneter Standort für ein Atomendlager ist’ Meiner Meinung nach ist das eine unverantwortliche Position, da diese Aussage nicht auf den Erkenntnissen der noch nicht abgeschlossenen wissenschaftlichen Endlagersuche basiert, sondern reine populistische Stimmungsmache ist. Ich erwarte von der bayerischen Politik nicht zu überlegen, wie ein Endlager verhindert werden kann, sondern wie der ergebnisoffene Prozess durch Unterstützung beschleunigt werden kann”.  

Laut Gesetz soll bis zum Jahr 2031 innerhalb Deutschlands der Standort für ein Endlager gefunden werden – ergebnisoffen, transparent und unter Beteiligung der Öffentlichkeit. An dem Prozess der Endlagersuche sind viele unterschiedliche Akteur*innen beteiligt, wie zum Beispiel hier nachgelesen werden kann. Bisher gilt eine tiefengeologische Endlagerung als sicherste Methode, um die giftigen und hochradioaktiven Abfälle vor Umwelt und Menschen zu sichern. Zu diesem Entschluss kamen Expert*innen der Endlagerkommission zwischen 2014 und 2016, die über Grundsätze und Kriterien der Endlagerung beraten haben. 

Neben der dringend notwendigen Klärung der Endlagerung müssen natürlich auch neue Wege gegangen werden. Unser Kandidat Johannes Hunger verweist deshalb auch auf die Notwendigkeit eines massiven Ausbaus der Erneuerbaren, um den Energieverbrauch Deutschlands zu decken. Er kritisiert deutlich den schleppenden Prozess in Bayern, verweist auf viel ungenutztes Potenzial im Bereich der Windenergie, aber auch auf Solar. Neben einem massiven Ausbau fordert er auch eine intelligente Weiterentwicklung der Infrastruktur, mehr Stromleitungen und eine bessere Verknüpfung

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Alina ist Volunteer bei BNB und aktiv im Kommunikations-Team.

Quellen:
Bundesgesellschaft für Endlagersuche. Allgemeine Frage und Antworten, aufgerufen am 10.04.2023 unter https://www.bge.de/de/endlagersuche/fragen-zur-endlagersuche/

Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Endentsorung (2022): Der Atomausstieg in Deutschland, aufgeufen am 10.04.2023 unter  https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/ausstieg-atomkraft/ausstieg_node.html 
Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Aufgerufen am 10.04.2023 unter https://www.gesetze-im-internet.de/standag_2017/index.html 

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